Netto-Null-Verpflichtungen gewinnen jetzt in vielen verschiedenen L?ndern und Wirtschaftssektoren an Bedeutung.
Die englischen Wasserversorger sind die letzten, die sich eigene Ziele gesetzt haben, und es ist das erste Mal, dass ein ganzer Sektor auf diese Weise zusammenkommt. Ihr kürzlich ver?ffentlichter Fahrplan verdeutlicht das Ausma? der Herausforderung: Allein in England droht bis 2050 ein Defizit von über 3 Milliarden Litern Wasser pro Tag. Angesichts der Tatsache, dass die Wasserwirtschaft heute ein Drittel der britischen Treibhausgasemissionen aus der Industrie und der Abfallwirtschaft verursacht, stellt sich die Frage, wie die Branche eine so bedeutende Ver?nderung erreichen kann.
Schritt eins: Ermittlung der Emissionen
Um glaubwürdig zu sein, müssen bei der Erreichung von Netto-Null-Zielen auch die Partner in der Lieferkette einbezogen werden. Der CDP Supply Chain Report von 2019 hat gezeigt, dass die Emissionen der Lieferkette in der Infrastruktur das 4,8-fache der direkten betrieblichen Emissionen betragen k?nnen. Das Mantra "Man kann nicht managen, was man nicht messen kann" gilt, wenn man einen ehrlichen Versuch unternehmen will, Netto-Null zu erreichen. Die Wasserversorger haben sich eingehend mit der Verbesserung ihrer Widerstandsf?higkeit befasst, und wir sind uns bewusst, dass versteckte Emissionen ein Risiko für die Widerstandsf?higkeit darstellen k?nnen.
Dies erfordert eindeutig eine strengere und tiefere Analyse. Die Analyse der Ausgabendaten eines Unternehmens kann Aufschluss darüber geben, wo die weniger erwarteten Emissionen erzeugt oder versteckt werden k?nnten. Arup fand dies heraus, als wir mit SEQ Water in Australien zusammenarbeiteten, um eine Analyse der vor- und nachgelagerten Emissionen durchzuführen.
Bewertung führt zu Chancen
Da es sich um ein gemeinsames globales Ziel handelt, werden Fortschritte in Richtung Netto-Null-Emissionen wahrscheinlich eine immer wichtigere Rolle bei erfolgreichen Investitionsentscheidungen spielen. Aktivistische Investorengruppen werden immer lauter, wenn es darum geht, Unternehmen in vielen Industriesektoren für ihre Fortschritte (oder deren Fehlen) bei der Emissionsreduzierung zu kritisieren. Investoren nutzen bereits Standards wie die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), um zu verstehen, wer das Thema ernst nimmt und wer nicht. Die britische Regierung hat ihre Absicht bekundet, die TCFD ab diesem Jahr für gro?e b?rsennotierte Unternehmen als Pflichtbericht einzuführen. Dies erh?ht seinen Wert als Bewertungsinstrument für Versorgungsunternehmen, entsch?rft ihr Risiko und macht sie für zukünftige Investoren attraktiver.
Es ist auch eine Gelegenheit, eine Vorreiterrolle einzunehmen, insbesondere da sich das Vereinigte K?nigreich auf die COP26 im Jahr 2021 vorbereitet. Anglian Water beispielsweise hat die Idee aufgegriffen, dass die Zusammenarbeit mit der gesamten Branche die eigenen Zukunftspl?ne und die eigene Positionierung st?rken würde. Das Unternehmen beschloss, in die Entwicklung der PAS2080-Richtlinie für das Kohlenstoffmanagement in der Infrastruktur zu investieren - eine Arbeit, die dazu beitrug, den internen Fahrplan festzulegen und gleichzeitig neue Klarheit in eine Branche zu bringen, die sich im Wandel befindet.
Unbeabsichtigte Folgen vermeiden
Angesichts des Umfangs bestehender und bestehender Infrastrukturen besteht immer das Risiko, dass eine gut gemeinte Ma?nahme in einem Teil des Unternehmens zu zus?tzlichen Kohlenstoffemissionen an einer anderen Stelle des Netzes führt. Es k?nnte sein, dass Sie mehr Rohre als einzige L?sung bauen, um die Wasserversorgung widerstandsf?higer zu machen, nur um in der Folge die Emissionen durch Bau und Betrieb zu erh?hen. Aus diesem Grund ist eine ?u?erst strenge Analyse erforderlich, bevor ein Netto-Null-Plan funktionieren kann - er erfordert neues Denken und Innovation, und zwar systemweit. Es gibt eine hervorragende M?glichkeit, die beiden Ziele der Verbesserung der Widerstandsf?higkeit und des Erreichens von Netto-Null zu erreichen, indem man einen ganzheitlichen Systemansatz verfolgt.