Warum wir für die Skalierung von Netto-Null-Gebäuden Daten über den gesamten Lebenszyklus des Kohlenstoffs benötigen
Der Gesamtkohlenstoffverbrauch über die gesamte Lebensdauer ist die wichtigste Messgr??e, die der globale Immobiliensektor und seine Lieferketten ben?tigen, um Netto-Null-Geb?ude zu realisieren.


UKIMEA Leiter Nachhaltige Entwicklung
Nigel Tonks
Direktor
Zuletzt aktualisiert: November 2022
Die gute Nachricht ist, dass die Welt sich der dringenden Notwendigkeit bewusst wird, den Kohlenstoff aus der globalen bebauten Umwelt zu entfernen.
Hunderte von Organisationen des privaten und ?ffentlichen Sektors aus den Bereichen Immobilien, Bauwesen und Geb?udeplanung haben Netto-Null-Ziele angekündigt. Arup ist eines von ihnen - wir haben uns verpflichtet, als Unternehmen bis 2030 Netto-Null zu erreichen, und ein Schlüsselelement unserer Netto-Null-Strategie ist die Dekarbonisierung unserer Immobilienanlagen.
Die Netto-Null-Ziele des Immobiliensektors sind begrü?enswert und wichtig, da Geb?ude und die bebaute Umwelt im weiteren Sinne zu mehr als einem Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen beitragen, die kontinuierlich in die Erdatmosph?re abgegeben werden. Diese Emissionen destabilisieren das globale Klimasystem und bedrohen die Sicherheit unseres t?glichen Lebens - und das zukünftiger Generationen.
Doch die Ziele sind nur der Anfang. Die eigentliche Arbeit besteht darin, neue und bestehende Geb?ude so zu entwerfen, zu bauen und zu betreiben, dass sie keine Emissionen in der Gr??enordnung verursachen, wie wir es heute tun. Der Kohlenstoffaussto? über die gesamte Lebensdauer ist die wichtigste Messgr??e, die der globale Immobiliensektor und seine Lieferketten ben?tigen, um Netto-Null-Geb?ude zu realisieren.

Wir brauchen bahnbrechende Ma?nahmen
Wir wissen und akzeptieren, dass wir keine Zeit zu verlieren haben. Die Menge der Treibhausgasemissionen, die der Mensch in die Erdatmosph?re ausst??t, muss rasch reduziert werden. Wenn wir das enorme Ausma? der Emissionen anerkennen, die durch den globalen Immobilien-, Bau- und Geb?udesektor verursacht werden, müssen wir erkennen, dass wir unsere Netto-Null-Ziele nicht erreichen k?nnen, wenn wir den Status quo beibehalten. Die Zeit zum Handeln ist jetzt gekommen.
Laut den High Level Climate Champions der Vereinten Nationen muss der globale Immobiliensektor bis 2030 zwei Dinge erreichen. Die Vereinten Nationen haben zwei bahnbrechende Ziele für die globale bebaute Umwelt festgelegt, die bis 2030 erreicht werden sollen. Sie lauten:
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Alle neuen und renovierten Geb?ude müssen im Betrieb Netto-Null-Emissionen aufweisen.
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Alle neuen und renovierten Geb?ude müssen eine mindestens 40-prozentige Verringerung des verk?rperten Kohlenstoffs erreichen.
Diese Ziele für 2030 sind ehrgeizig, aber sie sind greifbar. Im Grunde sollen sie uns und unsere Welt vor einem katastrophalen Klimawandel bewahren. Wenn wir jetzt Ma?nahmen ergreifen, werden wir sehen, wie die Gesamtemissionen, die von der globalen bebauten Umwelt verursacht werden, sinken.
Mehr als vorbildliche Geb?ude
Heute gibt es weltweit nur eine winzige Anzahl echter Netto-Null-Geb?ude, die geplant, gebaut und betrieben werden. Diese einzelnen Geb?ude sind beispielhaft, nicht die Norm.
Eines der Hindernisse für die Verbreitung von Netto-Null-Geb?uden ist das Fehlen eines vereinbarten Standards für Netto-Null-Geb?ude, wodurch der Immobiliensektor anf?llig für Greenwash ist. Das andere Haupthindernis ist das Fehlen von Daten, die als Entscheidungsgrundlage dafür dienen k?nnen, wie die Kohlenstoffemissionen von Geb?uden durch den Einsatz von weniger und kohlenstoff?rmeren Materialien, innovativen Bautechniken und einem besseren Geb?udebetrieb reduziert werden k?nnen.
Wie also kann die Dekarbonisierung von Geb?uden skaliert werden, und zwar schnell? Aus diesem Grund hat sich Arup verpflichtet, 2021 damit zu beginnen, unser globales Projektportfolio im Bereich der Geb?udeplanung mit Hilfe von Lebenszyklus-Kohlenstofftechniken zu bewerten.

Durch die Einführung der Technik des Lebenszyklus-Kohlenstoffs wird klargestellt, was mit "Netto-Null-Geb?ude" gemeint ist - es geht um die Emissionen, die das gesamte Geb?ude über seine gesamte Lebensdauer hinweg verursacht. Der Lebenszyklus-Kohlenstoff ist auch die Grundlage für die Sammlung und Analyse von Daten, die jeder Akteur in der Wertsch?pfungskette ben?tigt, um Geb?ude mit geringem gebundenem Kohlenstoff und niedrigen Betriebsemissionen zu realisieren.
Null: wo, wann und wie viel Kohlenstoff
Innovation entsteht oft aus der Not heraus. Unser Engagement für die Sammlung und Analyse von Daten über den gesamten Lebenszyklus von Arups weltweitem Bauprojektportfolio hat uns dazu veranlasst, eine Technologieplattform zu schaffen, um die Daten zu sammeln, die uns allm?hlich sagen, was wir alle wissen müssen:
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Wo genau werden in einem Geb?ude Emissionen erzeugt?
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Wann entstehen die Emissionen w?hrend der gesamten Lebensdauer eines Geb?udes?
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Welche Emissionsmengen werden von den einzelnen Systemen innerhalb eines Geb?udes erzeugt?
Aus den bisher gesammelten und analysierten Daten über den gesamten Lebenszyklus eines Geb?udes haben wir eine Menge gelernt, aber wir wissen, dass wir erst am Anfang stehen. Eine unserer wichtigsten Erkenntnisse ist, dass wir ein klareres Verst?ndnis für das Ausma? der Kohlenstoffemissionen gewonnen haben, die mit unserer Geb?udeplanung verbunden sind. Wir bezeichnen diese Emissionen als unseren Kohlenstoff-Handabdruck. Diese Emissionen sind nicht Teil unseres organisatorischen Kohlenstoff-Fu?abdrucks, da sie nicht mit dem t?glichen Betrieb unseres Unternehmens zusammenh?ngen. Stattdessen sind diese Emissionen das Ergebnis unserer Bauplanungsarbeit für unsere Kunden. Sie beziehen sich darauf, wie die Anwendung von Fachwissen Emissionen erzeugen kann.
Es überrascht nicht, dass das Ausma? der Emissionen, die durch unsere Bauplanungsarbeit für Kunden auf der ganzen Welt entstehen - unser Kohlenstoff-Fu?abdruck - weitaus gr??er ist als unser organisatorischer Kohlenstoff-Fu?abdruck. Es ist wichtig, die F?higkeit zu entwickeln, die Emissionen zu messen, die durch die Bauplanungsarbeit von Arup für Kunden entstehen, auch wenn dies eine ernüchternde Erfahrung ist.
Kohlenstoff-Benchmarks werden uns vorantreiben
Nach weniger als einem Jahr der Erfassung und Analyse von Kohlenstoffdaten über die gesamte Lebensdauer sehen wir die Kraft dieses Ansatzes, um den globalen Immobiliensektor und seine Lieferketten zu einer schnelleren Dekarbonisierung zu bewegen.
Ob Sie nun ein Immobilieninvestor, ein Architekt oder der Leiter eines Bauunternehmens sind, was Sie brauchen, um Netto-Null-Ziele zu erreichen, sind Kohlenstoff-Benchmarks. Welches Geb?ude in einem Entwicklungsportfolio ist auf dem besten Weg, ein vorbildliches Geb?ude mit niedrigen Kohlenstoffemissionen zu werden, das mit den UN-Durchbruchszielen für die bebaute Umwelt übereinstimmt? Welche Projekte sind nicht auf dem richtigen Weg? Welcher Entwurf wird bei einer Renovierung die gr??ten Kohlenstoffeinsparungen bringen? Wenn wir für ein neues Geb?ude eine 40-prozentige Verringerung des verk?rperten Kohlenstoffs anstreben, von welchem Ausgangspunkt gehen wir dann aus? Wie k?nnen wertsteigernde Ziele die Emissionsreduzierung erhalten? Wir brauchen branchenweit offene und vergleichbare Daten über den gesamten Lebenszyklus von Geb?uden, damit wir diese und viele andere Fragen beantworten k?nnen.
Mit qualitativ hochwertigen Daten wird es m?glich sein, genaue Ma?st?be zu setzen, die allen Akteuren in der Branche als Richtschnur dienen k?nnen, um den Kohlenstoffaussto? schnell, tiefgreifend und dauerhaft zu senken.
Auf der Jagd nach verk?rpertem Kohlenstoff
Bis vor kurzem lag der Schwerpunkt im Bausektor auf der Messung und Reduzierung des betriebsbedingten Kohlenstoffs. Dabei handelt es sich um die Emissionen, die entstehen, wenn ein Geb?ude genutzt wird, unabh?ngig davon, ob der Kohlenstoff von den Mitarbeitern, die das Geb?ude verwalten, oder von den Bewohnern erzeugt wird. Die Verringerung des betriebsbedingten Kohlenstoffs wird immer ein wesentliches Element des Ziels "Netto-Null-Geb?ude" sein, aber der Fokus richtet sich zunehmend auf den verk?rperten Kohlenstoff. Dabei handelt es sich um die Emissionen, die bei der Herstellung der in den Geb?uden verwendeten Materialien entstehen, sowie um die Emissionen, die beim Transport der Materialien und beim Bau und Abriss der Geb?ude entstehen.


Indem wir die Quelle und das Ausma? des in Geb?uden verk?rperten Kohlenstoffs genau bestimmen, k?nnen wir erkennen, wo Kohlenstoffeinsparungen am n?tigsten sind. Es ist bereits klar, dass die Konstruktion einiger Baumaterialien und -systeme zu dekarbonisieren begonnen hat, w?hrend die mit anderen verbundenen Kohlenstoffemissionen untersch?tzt worden sein k?nnten. Daten über den gesamten Lebenszyklus geben Aufschluss über das relative Ausma? des verk?rperten Kohlenstoffs in allen Teilsystemen von Geb?uden und liefern Herstellern, Planern und Bauunternehmen neue Erkenntnisse zur Beschleunigung der Dekarbonisierung.
Die Destabilisierung des globalen Klimasystems ist das gr??te und dauerhafteste Risiko für die Welt. Kein einzelner Sektor kann die zur Verhinderung eines katastrophalen Klimawandels erforderliche Verringerung der Kohlenstoffemissionen erreichen. Aber der globale Immobilien-, Bau- und Geb?udesektor hat die M?glichkeit, einen der gr??ten Beitr?ge zum Klimaschutz zu leisten. Die Erstellung gro?er, offener und vergleichbarer Datens?tze über den gesamten Lebenszyklus von Geb?uden ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zum Netto-Null-Geb?ude. Unsere bisher geleistete Arbeit ist ein wichtiger, wenn auch kleiner Beitrag. Bitte begleiten Sie uns auf unserem Weg, der es erm?glichen wird, Netto-Null-Geb?ude in gro?em Umfang zu realisieren.
Erfahren Sie mehr über unseren Ansatz
Wenn Sie mehr über den Ansatz von Arup zur Erfassung von Kohlenstoffdaten über die gesamte Lebensdauer, unser Datenerfassungs- und Analysetool Zero und unsere n?chsten Ziele erfahren m?chten, laden Sie bitte unsere Pr?sentation herunter.