Das City of Manchester Stadium wurde zur einmaligen Nutzung w?hrend der XVII. Commonwealth Games 2002 gebaut, doch die Bedingungen für seine Errichtung führten zu einem Verm?chtnis für die Stadt Manchester, das lebensf?hig, ikonisch und ein Katalysator für die Erneuerung ist. Nach der 10-t?gigen Veranstaltung wurde das Stadion umgestaltet und beherbergt nun den Manchester City Football Club als Zentrum für sportliche H?chstleistungen sowie als "neutraler" Austragungsort für gro?e Pokalwettbewerbe und gelegentliche Konzerte.

Die Wirtschaftlichkeit der Commonwealth Games wurde weitgehend von den Fernsehzuschauerzahlen bestimmt. Provisorische Tribünen und Einrichtungen, die für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung erforderlich waren, wurden so konzipiert, dass sie w?hrend der spektakul?ren Er?ffnungs- und Abschlusszeremonien und der Leichtathletik-Finals nicht zu sehen waren. Die Fu?ballvereine der britischen Premier League hingegen sind weitaus st?rker auf den Verkauf von Eintrittskarten angewiesen, was bedeutete, dass einige für die Spiele akzeptable tempor?re Einrichtungen nicht den Bedürfnissen des Vereins entsprachen.

Das Projekt zeigt das Potenzial für Flexibilit?t durch einen stufenweisen Bauprozess, der die Nutzung für verschiedene aufeinander folgende Veranstaltungen erm?glicht, die jeweils eine deutlich andere Kapazit?t und Konfiguration erfordern.

Architektonische Form

Die markante skulpturale Form des Stadions ist bereits bei der Ann?herung der G?ste an das Geb?ude sichtbar. Das Geb?ude geht auch auf den lokalen Kontext ein - den Kanalkorridor und die Wohnbebauung südlich der Ashton New Road.

Die elliptische Form ist so ausgerichtet, dass sich die h?chsten Teile des Stadions in der Mitte des Gel?ndes befinden, w?hrend die niedrigeren n?rdlichen und südlichen Aspekte die empfindlichen benachbarten Nutzungen berücksichtigen. Das Ziel des Stadions, Teil eines lebendigen lokalen Umfelds zu sein, wird zum Teil durch seine Einbindung in den neuen SportCity-Komplex mit Freizeit- und Wohnfunktionen gew?hrleistet, die in die Gesamtentwicklung einbezogen sind.

Optimierte Sichtverh?ltnisse

Das stützenfreie Seilnetzdach erm?glicht den Zuschauern von allen Pl?tzen aus einen ungehinderten Blick auf die Laufbahn, das Spielfeld oder die Arena. Unterstützt wird dies durch eine zurückgesetzte Trittstufe an den G?ngen, die die H?he der angrenzenden Handl?ufe reduziert und eine ungest?rte Sicht gew?hrleistet. Der daraus resultierende Blick von der Tribüne auf das Stadion mit den geschwungenen B?gen der unteren R?nge und des Dachs ist atemberaubend.

Die geforderte Neigung der Sitzpl?tze ergab eine Schale mit hohen Seiten im Osten und Westen und niedrigen Enden im Norden und Süden, so dass eine einzige Dachgeometrie alle Sitzpl?tze abdecken kann. Die Konstruktion l?sst in den Ecken gro?e Fl?chen für die Belüftung des Spielfelds frei, wenn das Stadion nicht genutzt wird. Die hohen Seiten bieten Spielern und Zuschauern Schutz vor den vorherrschenden Winden und der tief stehenden Sonne, w?hrend die meisten Sitzpl?tze in den bevorzugten Bereichen angeordnet sind.

Die niedrigen Seiten lassen ein Maximum an Sonne auf das Spielfeld, wobei das natürliche Licht, das durch die Oberkante der Betonschüssel, die Dach?ffnung und die transparente Innenseite des Dachs in die Tribüne f?llt, das Zuschauererlebnis unter diesen Bedingungen noch verst?rkt.

Vom Commonwealth-Stadion zum Fu?ballstadion

Ein erfolgreicher zweistufiger Planungsansatz erm?glichte es, das Stadion zun?chst für die Leichtathletik zu nutzen, bevor es für die dauerhafte Nutzung als Fu?ballstadion umgebaut wurde. Um die Laufbahn für die Commonwealth Games bereitzustellen, musste das Stadion verl?ngert werden. Die erste Bauphase umfasste die Fertigstellung von drei Seiten des permanenten Stadions mit einer provisorischen Tribüne, die den Rest der Sitzpl?tze für die Dauer der Spiele bildete.

In der zweiten Phase wurde die Laufbahn entfernt, der Boden um 6 m abgesenkt (wobei 90.000m3 Erde abgetragen wurden) und ein unterer Teil installiert, um 24 zus?tzliche Sitzreihen zu schaffen, wenn die provisorische Tribüne ersetzt wurde. Die Schale, die zun?chst drei Viertel des Stadions hufeisenf?rmig bedeckte, wurde für das Fu?ballstadion fertiggestellt. Das prim?re Mast- und Seiltragwerk, das v?llig unabh?ngig von der Dachplattenkonstruktion ist, wurde in der Anfangsphase vollst?ndig errichtet.

Die sekund?re Struktur wurde mit dem Bau der Nordtribüne in der zweiten Phase fertiggestellt. Das Projekt zeigt, welchen Wert man durch strategische Planung erreichen kann, indem man die Redundanz vermeidet, die mit gro?en, einmaligen Veranstaltungen verbunden ist.

Komfort, Bequemlichkeit und Sicherheit

Bei der effektiven Konzeption des Publikumsverkehrs ist die Gestaltung des Umlaufsystems des Stadions von zentraler Bedeutung. Eine Eingangsrampe erm?glicht es den Zuschauern, das Stadion schnell und sicher zu betreten und zu verlassen, und ihr leichtes Gef?lle erleichtert den Zugang für Rollstuhlfahrer. Das innovative Design der Drehkreuze mit einem 120°-Rotorarm bietet den Benutzern mehr Platz beim Einlass. Diese Faktoren sorgen für ein beruhigendes Ankunftserlebnis und reduzieren die Wartezeiten und die Aufregung vor dem Spiel, was wiederum die Betriebskosten senkt, da keine Ticketkontrolleure erforderlich sind.

Eine innovative Brandschutzstrategie, bei der doppelte Rolltore ohne Sprinkleranlage zum Einsatz kommen und viele Dienste in den Türmen untergebracht sind, erm?glichte die Schaffung durchgehender Eingangsbereiche. Diese erm?glichen eine Massenevakuierung und bieten gro?e, übersichtliche Fl?chen, die den Weg zu den Konzessionen und WCs im Geb?ude erleichtern und das typische Gedr?nge in der Halbzeitpause um Erfrischungen und Erleichterungen vermeiden. Diese ger?umigen "Stra?en"-R?ume erfüllen die Projektziele hinsichtlich Koh?renz, Klarheit und Benutzerfreundlichkeit.

Architekt: KSS Architects Ltd / Bauunternehmer: Lain Construction Ltd