Das britische Schienennetz umfasst über 20.000 Meilen Gleis, darunter fast 200.000 Erdarbeiten. Da einige dieser Anlagen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichen, stellen extreme Wetterbedingungen ein erhebliches Risiko dar.

Als Reaktion auf eine tragische Entgleisung in der N?he von Stonehaven im Jahr 2020 beauftragte Network Rail (NR) zwei unabh?ngige Arbeitsgruppen mit der Untersuchung des Managements von Erdbau- und Entw?sserungsanlagen sowie der Bereitschaft zur Bew?ltigung von Unwettern.

Als Ergebnis der Untersuchungen der Taskforce wurde Arup mit der Durchführung des Projekts Weather Resilience and Climate Change Adaptation (WRCCA) und des Drainage and Lineside Advancement Programme (DLAP) beauftragt. Unsere Aufgabe bestand darin, eine Reihe von Empfehlungen aus den Berichten der Taskforce umzusetzen, mit besonderem Schwerpunkt auf den Praktiken zur Verwaltung von Entw?sserungsanlagen und dem Verst?ndnis der Anf?lligkeit des Netzes für extreme Wetterereignisse.

Durch die Kombination unseres Fachwissens in den Bereichen Technik, Anlagenmanagement, Klimadienstleistungen, Digitaltechnik und Entwicklung organisatorischer F?higkeiten haben wir die Grundlagen für die Verbesserung der Sicherheit und Widerstandsf?higkeit des gesamten Netzes geschaffen. Letztendlich wird dies dazu beitragen, Fahrg?ste, Bahnpersonal und kritische Bahninfrastrukturen vor wetter- und klimabedingten Risiken zu schützen. Die von uns entwickelten Instrumente und Prozesse sind eine wertvolle Ressource nicht nur für die Bahnindustrie, sondern auch für andere Infrastruktursektoren, da sich die Welt weiterhin an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen muss.

Planung für extreme Wetterereignisse

Im Mair-Bericht über das Management von Erdbauanlagen wurde die Notwendigkeit eines systemweiten Ansatzes zur Verbesserung der Widerstandsf?higkeit hervorgehoben. Diese als Systemdenken bekannte Probleml?sungsmethode betrachtet das Gesamtsystem und nicht die einzelnen Teile. Obwohl diese Methode für NR nicht neu ist, konzentriert man sich jetzt st?rker darauf, zu verstehen, wo und wie das Netz durch extreme Wetterbedingungen gef?hrdet ist.

NR beauftragte Arup mit dem WRCCA-Projekt, um zu untersuchen, wie eine Systembetrachtung der Infrastruktur dies erreichen k?nnte.

In Zusammenarbeit mit den Umwelt-, Nachhaltigkeits- und Resilienzspezialisten von NR haben wir einen Prototyp entwickelt, um zu ermitteln, wo das Netz für extreme Wetterbedingungen anf?llig ist. Diese Arbeit verschafft NR ein besseres Verst?ndnis für die Anf?lligkeit und Widerstandsf?higkeit des Netzes, was sich unmittelbar auf künftige Gesch?ftsplanungszyklen auswirken wird.

Aufbau organisatorischer F?higkeiten zur Verbesserung der Widerstandsf?higkeit

Eine weitere Empfehlung des Mair-Berichts war die Umgestaltung der NR-Prozesse für das Management von Entw?sserungs- und Leitungsanlagen, einschlie?lich der Schaffung neuer Karriere- und Entwicklungsprogramme für NR-Mitarbeiter. Als federführender Berater für DLAP brachten wir ein integriertes Team von Fachleuten aus den Bereichen Asset Management, Digitaltechnik, Beratung und Ingenieurwesen ein, um NR bei der Durchführung dieser Ver?nderungen zu unterstützen.

Als erstes Unternehmen dieser Art im britischen Verkehrssektor haben wir eine landesweite Strategie für das Wassermanagement entwickelt, die einen Ansatz für ein widerstandsf?higeres Management von Anlagen wie Erdbau und Entw?sserung bietet. Die Strategie f?rdert auch den Einsatz nachhaltiger L?sungen und das Engagement der Gemeinschaft als Mittel, um klimabedingte Risiken ganzheitlicher und ganzheitlicher anzugehen. Nach der Ver?ffentlichung der Strategie haben wir mit NR zusammengearbeitet, um ihre Beteiligung an den Partnerschaftsgruppen der Wassereinzugsgebiete zu gestalten und proaktiv bessere ?kologische und soziale Ergebnisse zu f?rdern.

Zur Erg?nzung der Strategie haben wir auch eine Strategie für Entw?sserungsanlagen und eine Reihe von Ma?nahmen für Entw?sserungs- und Leitungsanlagen entwickelt. Auf der Grundlage des Sichtlinienprinzips des Anlagenmanagements haben wir Instrumente entwickelt, mit denen sich strategische Ziele und Grundsatzerkl?rungen in die praktische Gesch?ftsplanung umsetzen lassen, wobei Faktoren wie Widerstandsf?higkeit und Nachhaltigkeit in den Prozess integriert werden.

Im Hinblick auf die Mitarbeiter unterstützten wir NR bei der Entwicklung und Verankerung eines neuen Kompetenzstandards für Entw?sserung und Leitungsbau. Dieser wurde in eine Lehrplanstruktur und -karte umgesetzt, die NR nutzen kann, um die F?higkeiten der Mitarbeiter in allen Kompetenzbereichen zu verbessern - einschlie?lich der Widerstandsf?higkeit und des effektiven Managements von Risiken des Klimawandels. Zur Erleichterung der Kommunikation, des Engagements und des Ver?nderungsmanagements in der gesamten Organisation machten wir uns die bew?hrten Prinzipien der Wirtschaftspsychologie zunutze. Wir legten einen starken Schwerpunkt auf die Beteiligung der Interessengruppen, um das Lernen zu unterstützen und dem NR-Team zu helfen, seine F?higkeiten vollst?ndig zu verstehen.

Bei der Entwicklung von Strategien und Politiken gibt es oft eine Menge Unklarheiten und Vorausdenken darüber, was das Unternehmen in 10-20-30 Jahren braucht. Der Auftrag von Arup erm?glichte es uns, das strategische Denken, die überprüfung der Branche und die Kreativit?t in der ver?ffentlichten Dokumentation/Kommunikation zu maximieren. Der partnerschaftliche Ansatz, den wir bei diesem Projekt verfolgten, hat mir gut gefallen, da ich glaube, dass wir erstklassige Ergebnisse erzielt haben.

Mona Sihota

Technischer Leiter des Netzes Entwässerung & Streckenrand, Network Rail